DER PRÄSIDENT UND ICH
Absurde Miniaturen von Slawomir Mrozek:

Die Tatsache

"Die Tatsache" ist ein UnDialogs, in dem der Autor mit überwirklichen Motiven die Wirklichkeit verfremdet.

In einem absurden Duett für zwei Stimmen, Körper und Gesang wird der visuelle, komische und musikalische Gehalt sicht-, fühl- und hörbar gemacht.

Alt- englische Madrigale und Kanons werden dabei sowohl als tragendes, begleitendes, als auch als kontrastierendes, Spannung erzeugendes Element eingesetzt. Kritik an der Gesellschaftsordnung, die Überführung des Schwachsinns der total verwalteten Welt, der Interpretationslust des Zuschauers sind keine Grenzen gesetzt, Lachen ist durchaus nicht verboten.

Mit seinem Witz und seinen geschliffenen Formulierungen rückt Slawomir Mrozek der Absurdität unserer Wirklichkeit zu Leibe und bringt die Wechselbeziehung von Realität und Irrealität ins Spiel.

„... ein surrealistisches Bühnenbild, äußerst konzentriert, eine abstrakte Skulptur, ein Fahrrad - dazu phantastisch gesungene Musik. Die Stimmen der Schauspieler eröffnen ungeahnte Freiheiten körperlichen Ausdrucks, welche in ihren Bewegungen mit der Präzision und Exaktheit von Tänzern erscheinen ... Diese Vorstellung verdient höchste Bewunderung ... die Ausdruckskraft der Körper, welche eine neue poetische Sprache kreieren, erzeugt eine grandiose Schönheit der Bilder und bildet eine perfekte Einheit der Schauspieler Susanna Tabaka-Pillhofer und Jan Tabaka ... eine große Bereicherung für das Theater ... furioser Applaus und Ovationen hunderter Zuschauer für diesen atemberaubenden Abend...“
(Miguel Corcega, La Segunda-Ovaciones, Mexico-City)

„.... Beide Künstler des Theater Tanto sprechen zu uns in einer Sprache, welche man äußerst selten auf der Bühne antreffen kann. Die unglaubliche Plastizität ihrer Körper und Stimmen übertrifft die Möglichkeiten nicht nur durchschnittlich guter Schauspieler, sondern vieler der berühmtesten Solisten des Polnischen Theaters.
Obwohl man die Intensität der Ausdruckskraft der beiden vom polnischen „Teatr Gardzienice“ herleiten kann, ist es doch offensichtlich, daß die Schauspieler Susanna Tabaka-Pillhofer und Jan Tabaka ein absolut eigenständiges und organisches Theater erschaffen und weiterentwickelt haben...
Das hohe Bewegungsniveau sowie die stimmlichen Ausdrucksmöglichkeiten erwecken beim Zuseher höchste Bewunderung.“ (Janusz R.Kowalczyk, Rzeczpospolita, Warschau)

„Meisterhafte Verbindung von Musik, Bewegung und Wort...
Die beiden Schauspieler Susanna Tabaka-Pillhofer und Jan Tabaka haben es geschafft, in einem sehr asketischen Bühnenbild, einem fast leeren Raum, alle Aufmerksamkeit und Konzentration des Zuschauers auf präzisest komponierte Strukturen und Figuren zu bannen.
... Wieder einmal bestätigten sie ihr phantastisches physisches und schauspielerisches Können.
Der Effekt einer bewußten Arbeit am und mit dem Körper führt zur Entstehung einer gänzlich neuen Bewegungssprache ... Die zwei Schauspieler erschufen einen spezifischen gestischen Dialog - einer antwortet jeweils dem anderen, die Gestik führt sie in einem eigenständigen Diskurs zusammen.
... Die beiden verwenden den Körper wie ein Bildhauer sein Material, aus dem er schöpft. Für kurze Momente und die Zeit eines Augenblicks können sie in ihrer Bewegung, in einer Pose erstarren - fast wie ein Monument, verflochten aus zwei Körpern, um dann präzise auf exakt konstruierten Bahnen und Spielebenen weiterzuagieren.“ (I. Lawecka, Zycie Warszawy)

Premiere: 1996 in Wien

Das Duo: Jan Tabaka, Susanna Tabaka-Pillhofer

Idee & Regie: Susanna Tabaka-Pillhofer

Skulptur: Josef Pillhofer

Aufführungen u.a. in: