Sarachi/Brachland
nach Shogo Ota
Zwei Personen - ein Mann und eine Frau - werden durch magische Gewalt in einen Raum im Nirgendwo auf Niemandsland geworfen. Sie befinden sich auf einem leeren Grundstück auf Ödland, welches nach dem Verschwinden ihres Hauses dort entstanden ist. Dort nun versuchen sie, gemeinsam die Welt zu erschaffen. Mit Hilfe von einfachen Gegenständen und der eigenen Phantasie rekonstruieren sie ihr gemeinsames Leben und reisen auf einer Spirale vom Punkt der Geburt bis zum Moment des „Hier und Jetzt“.
Sie erliegen der Magie der Erinnerung und gelangen in eine Schein-Zeit jenseits von Geschichte und Rationalität, stecken wohl auch fest, wenn sie sich im Alltäglichen verstricken. An der äußersten Grenze der Subjektivität des Erlebens entdecken die beiden eine Art von Welt, welche sich mit dem anderen Menschen teilen lässt - die „Goldene Zeit“.
Sarachi, das ist die Leere, die zu füllen ist, der kleinste Augenblick, welcher Bedeutung erlangt - die „Goldenen Tage“, welche von Ferne, wie eine Luftspiegelung, herüberschimmern - im Mikrokosmos unserer Existenzen hat jede Geste, jedes Wort seine eigene Bedeutung und seinen eigenen Ausdruck. „Brachland“ ist ein Raum, ohne Zuhause und ohne Form menschlicher Bedrängnisse, - zurückgeblieben sind nur Spuren. Diese Spuren dienen als Basis beim Versuch, das Leben neu aufzubauen.
Shogo Ota’s letztes Drama ist eine Reflexion über Alter und Vergänglichkeit, über die Welt des ausgehenden 20. Jahrhunderts. Dieses Theaterstück weicht in seiner Form von Ota’s früheren Werken ab - nach langjähriger Pause kehrte er zum Dialog zurück und verschmilzt hier den Inhalt seiner früheren Themen: das existentielle Begreifen einer Begegnung von Mensch zu Mensch, die gegenseitige Verwicklung zwischen zwei Menschen, und die Möglichkeit sowie Unmöglichkeit eines Dialoges zwischen ihnen.
Das Duo: Jan Tabaka, Susanna Tabaka-Pillhofer
Idee, Regie sowie Deutsche Übersetzung © aus dem Polnischen und Englischen:
Susanna Tabaka-Pillhofer
Premiere: 2001 Theater des Augenblicks, Wien
Premiere: (Neuinszenierung) Österreich-Japan Jahr 2009, KHM Wien
Aufführungen:
- Festival "Brücken in die Gegenwart" des Kunsthauses Mürz
- Pillhofer-Skulpturenhalle in Neuberg
- Bibliotheca Alexandrina (Creative Forum for Independent Theater Groups Europe-Mediterranean), Alexandrien
- Theater des Augenblicks, Wien
- Barocksaal, Hall/Tirol
- Internationales Theaterfestival „Konfrontationen“, Lublin (PL)
- Internationales Festival 25 Jahre Gardzienice, Gardzienice (PL)
- Österreich-Japan Jahr, KHM Wien
Technikinfo für Veranstalter (PDF-Datei)